Ein Abend der Flüchtlingsolidarität

Ein Abend der Flüchtlingsolidarität

Am Freitag, den 29. September hatte der Runde Tisch gegen Rechts Einwohner und Geflüchtete zu einem Abend mit dem Thema „Neue Räume: Gemeinsam nutzen!“ zur Flüchtlingspolitik mit Alassa Mfouapon und anschließendem Buffet eingeladen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Interkulturellen Woche in Oberberg auf Anregung der Caritas und gemeinsam mit dem “Freundeskreis Flüchtlingssolidarität“ im Mehrzweckraum des Bürgerhauses statt. Gast des Abends war der bundesweit bekannte Flüchtlingsaktivist Alassa Mfouapon aus Kamerun, der vor kurzem erneut zum Bundessprecher des “Freundeskreises Flüchtlingssolidarität” gewählt wurde.

Mit einer warmen Ruhe, sachlich und nachvollziehbar schilderte Alassa ausführlich den Kampf der Geflüchteten für ihre Rechte ab 2017, die Erfahrung des Kampfes in der LEA Ellwangen, das Sterben im Mittelmeer, die unsäglich menschenverachtende Bürokratie – Konsequenzen der bisherigen und gegenwärtigen Flüchtlingspolitik. Auch die Fluchtursachen erklärte er am Beispiel der Lebensbedingungen einiger afrikanischer Länder. Die fundamentale Ursache der Flucht sei das imperialistische Weltsystem durch Kriege, die globale Umweltkatastrophe, aber auch wirtschaftliche Ausplünderung. Oft sei keine geregelte Arbeit mehr zu bekommen und viele Afrikaner müssten als vermeintlich Selbstständige alles tun, um sich und ihre Familien irgendwie zu ernähren.

Seine persönlichen Erfahrungen brachte er stets mit ein. Viele Besucher des Abends waren beeindruckt von dem, was die Geflüchteten, aber auch Alassa persönlich, gegen alle Widerstände erreichten. Nach seinem Einleitungsbeitrag stellte fast jeder Fragen oder berichtete von eigenen Erfahrungen als Ausländer in Deutschland. Die Zuhörer fühlten sich an eigene Erfahrungen erinnert oder gewannen ein neues Bild davon, was es heißt, in diesem so reichen Land Geflüchteter zu sein: Was es für einen Menschen bedeutet, jahrelang um seine elementaren Rechte kämpfen zu müssen, immer von Abschiebung bedroht zu sein und sich unter diesen Bedingungen trotzdem entschlossen ein neues Leben aufzubauen.

Das Interesse war so groß, dass die Diskussion verlängert werden musste. Das hielt allerdings niemanden davon ab, später am großen Tisch beim gemeinsamen Essen weiter zu diskutieren, zu fragen, zu berichten. Trotz der schweren Thematik wurde der Abend rührend herzlich. Am Ende äußerten viele Teilnehmer den Wunsch, so eine Veranstaltung nochmal zu machen und dass der Runde Tisch das Thema der Flüchtlingspolitik weiter verfolgen solle. Dafür müssten unbedingt mehr Geflüchtete, aber auch Flüchtlingshelfer aus Radevormwald gewonnen und einbezogen werden.

Der Runde Tisch gegen Rechts dankt Alassa und den Besuchern für diesen zukunftsweisenden Abend. Wir hoffen, Alassa in der Zukunft wieder in Radevormwald begrüßen zu dürfen.



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