25.5., 19:15 Uhr | Aufklärung statt Vertuschung: Runder Tisch informiert über rechte Umtriebe an der Wupper
öffentlicher Teil der Mitgliederversammlung im Bürgerzentrum Wupper
Seit Ende April erleben wir in Radevormwald wieder einen sprunghaften Anstieg rechter Aktivitäten. Zuerst haben Neofaschisten zumindest zwei der städtischen Schilder gegen Rassismus an den Ortseingängen zerstört, dann hat die AfD am 3. Mai eine Veranstaltung mit einem ihrer Bundestagsmitglieder im Bürgerhaus Radevormwald organisiert. Seither haben wir fast 20 Propagandadelikte durch rechte Aufkleber mit menschenverachtenden Inhalten in den Wupperorten erfasst.
Wir haben dagegen eine Kundgebung am 3.5. zum Protest gegen die AfD durchgeführt und sind am 13.5. auf dem Stadtfest mit einem sehr erfolgreichen Infostand aufgetreten.
Nun wird aus unserer Nachbarstadt Hückeswagen von Hakenkreuz-Schmierereien in einer ehemaligen Schule berichtet, die für die Unterbringung von Geflüchteten hergerichtet werden sollte. Sie war bereits im März durch Eindringlinge schwer beschädigt worden, die auch die Hakenkreuze hinterließen – und obwohl der Hückeswagener Bürgermeister Persian das wusste, erklärte nur, dass ein rechter Hintergrund „möglich sei“. Man hätte die Ermittlungen der Polizei nicht behindern wollen, so heißt es – nur wie hätte es die Ermittlungen der Polizei denn behindern können, wenn die Stadt die Einwohnerinnen und Einwohner über den eindeutig faschistischen Hintergrund der Tat informiert und somit Bewusstsein geschaffen sowie die Wachsamkeit der Einwohnerinnen und Einwohner in die richtige Richtung gelenkt hätte?
Wir finden die ebenfalls in Radevormwald zu beobachtende Tendenz, das Problem faschistischer und rechter Verbrechen zu relativieren, zu vertuschen oder gar zu leugnen, und sich so der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit dem Problem zu entziehen, höchst beunruhigend und beschämend. Kein einziges Problem wurde jemals durch Ignoranz gelöst. Wir stehen für Aufklärung und die offene Auseinandersetzung und gegen eine solche Politik der Relativierung und Vertuschung.
Auf der Mitgliederversammlung werden wir im öffentlichen Teil ab 19:15 Uhr über die rechte Szene informieren, unsere Projekte vorstellen und das Gespräch mit den Einwohnern suchen. Wir freuen uns, dass wir für unsere Mitgliederversammlung die Räume des Bürgerzentrums Wupper nutzen können, denn die große Mehrheit rechter Straftaten ereignen sich in den Wupperorten. Um so wichtiger also, dass der Runde Tisch gegen Rechts dort Präsenz zeigt!
Wir laden interessierte Einwohner, die Stadtratsparteien, den Bürgermeister und die Vertreter der Gemeinden und Vereine ausdrücklich ein, unverbindlich teilzunehmen und sich einzubringen.