“Wir sind die überragende Mehrheit und können Vertrauen in unsere Kraft haben”
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Offener Brief von Fritz Ullmann zur Demo gegen die AfD, 14.02.2025
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich im Namen des Runden Tisches herzlich bei allen Teilnehmenden und Unterstützenden unserer Demonstration für diesen großen Erfolg bedanken! Wir gehen von 200 bis in der Spitze 300 Teilnehmenden aus. Gemeinsam haben wir ein Zeichen gegen rassistische Hetze und modernen Faschismus auf dem Schloßmacherplatz gesetzt und den Anhängern dieser verbrecherischen Ideologie gezeigt, dass wir gegen sie aufzustehen bereit sind.
Ein besonderer Dank geht an den Chor, der uns mit seiner Musik Stimmung und Kultur mitbrachte, sowie an unsere Redner, die so unterschiedlich waren, wie sie nur sein konnten – auch das war ein Ausdruck tatsächlich gelebter demokratischer Kultur. Dieser Erfolg ist uns nur mit der selbstlosen Unterstützung durch viele Einwohnerinnen und Einwohner unserer Stadt und auch befreundeter Bündnisse gegen Rechts wie den Omas gegen Rechts Gummersbach oder “Wir sind mehr im Bergischen” aus Hückeswagen gelungen.
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Dieser Erfolg ist uns allen gemeinsam trotz einer vom Umfang her bescheidenen Berichterstattung in den Lokalzeitungen und gegen die Spaltung durch eine Mehrheit der Ratsparteien gelungen, die eine Kundgebung gegen Rechts ablehnten und stattdessen einen Infostand in unserer Nähe aufbauten. Unter den im Rat vertreten Parteien unterstützten einzig die Grünen unsere Mobilisierung und beteiligten sich an der Kundgebung. Der Bürgermeister und die Spitzen von CDU, FDP, SPD, UWG und AL blieben bewusst fern. Wir gehen aber davon aus, dass sich Mitglieder verschiedener dieser Parteien dennoch an unserer Kundgebung beteiligt haben, und auch ihnen wollen wir danken.
Der Kampf gegen Rechts wäre in Radevormwald leichter, wenn Stadtverwaltung und Ratsparteien ihn unterstützen würden, anstatt jeder Konfrontation auszuweichen und das einen Kampf für die Meinungsfreiheit zu nennen. Diese verantwortungslose Haltung hält zwar schon seit 2020 an, aber davor war es anders, also kann es auch wieder anders werden.
Wir sind in der ethischen Pflicht, den Finger in diese Wunde zu legen, aber bieten gleichzeitig weiter unsere Zusammenarbeit an. Wir sind überzeugt, dass jeder anständige Mensch bald einsehen muss, dass der Kampf gegen den modernen Faschismus alternativlos ist – wer schweigt oder sich gar die Argumente und Ziele der Faschisten zu eigen macht, der wird sich mitschuldig machen.
Für uns zeigt dieser Erfolg aber auch eindeutig, dass die Menschen in der Stadt nicht auf die Unterstützung durch die Parteien angewiesen sind, um sich erfolgreich für ihre Belange einzusetzen und wirksam gegen rechts vorzugehen.
Der Kampf gegen den modernen Faschismus hat gerade erst begonnen. Wir sind die überragende Mehrheit und können Vertrauen in unsere Kraft haben: Wir werden die Faschisten vom Schlag einer Weidel ebenso wie die Heuchler und Handlanger von Schlag eines Merz schließlich überwinden und die AfD wird dann abstoßende Vergangenheit sein.
Mit herzlichen antifaschistischen Grüßen
gez.
Fritz Ullmann
PS: Aber in der Zwischenzeit machen wir unbeirrt weiter!